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Zukunftsmarkt Duftindustrie: Sandelholz auf der Weltbühne gekürt

Im Sommer 2022 wurden auf dem World Perfumery Congress in Miami die Gewinnerinnen der Sandalwood Reimagined Competition gekürt: Jennifer Jambon und Fanny Ginolin. Die Französinnen wurden aus 10 internationalen Finalisten gekürt – zum Global Talent und zum Emerging Talent. Der australische Sandelholz-Spezialist Quintis hatte den Wettbewerb  gemeinsam mit der American Society of Perfumers initiiert.

Globaler Wettbewerb mit renommierten Juroren

Sandelholz als Inhaltstoff neu zu entdecken und zum Star des Duftes zu machen – das war die Herausforderung, der sich 250 Teilnehmer bereits im vergangenen Jahr stellten. Eine unabhängigen Jury aus Parfümeuren mit weltweiter Erfahrung in New York, Paris und Genf bewertete die eingereichten Düfte.

Sandelholz als begehrter, knapper Inhaltsstoff

Obwohl Parfümeure Sandelholz-Öl sehr schätzen, ist seine Verwendung wie bei vielen anderen natürlichen Inhaltsstoffen von Schwankungen der Qualität und des weltweiten Angebots abhängig. In den 1990er Jahren war das weltweite Angebot erschöpft, und Indien verhängte ein Exportverbot, da vom Aussterben bedroht waren. Der Parfümeur Thierry Wasser kam 2008 zu Guerlain, wo Sandelholzöl in fast allen klassischen Parfüms als Inhaltsstoff verwendet wird: „[Der Duft] Samsara hat viele Jahre lang fast unseren gesamten Sandelholzvorrat aufgezehrt. In meinen ersten Jahren bei Guerlain habe ich mich nicht getraut, Sandelholz in meinen Kompositionen zu verwenden, da die Versorgung so schwer war.“

Synthetischer Ersatz kann das Original nicht ersetzen

Lange musste die Parfümindustrie auf synthetische Sandelholz-Alternativen zurückgreifen, da der Weltmarkt quasi kein reines, echtes und vorallem nachverfolgbares Sandelholz hergab. Synthetische Stoffe können allerdings nur einen Bruchteil des vielschichtigen Originals nachahmen. Den Parfümeuren von heute geht es nicht nur darum, die besten Inhaltsstoffe zu verwenden; sie müssen sich auch darauf verlassen können, dass diese langfristig nachhaltig sind und aus ethischen Quellen stammen.

Nachhaltige Kultivierung sichert langfristig Versorgung

Das von Jäderberg & Cie. und seinem Partner Quintis in Australien nachhaltig kultivierte Sandelholz (Santalum album) spielt eine entscheidende Rolle bei der Entschärfung der weltweiten Versorgungskrise. Dies gibt Parfümeuren zukünftig die Freiheit, mit natürlichem Sandelholz zu kreieren und sich dabei auf die gleichbleibende Qualität und kontinuierliche Versorgung zu verlassen.

Zum Hintergrund
Fast die Hälfte aller Parfums, die seit 1750 hergestellt wurden, beinhalten Sandelholz, genauer gesagt: das ätherische Sandelholz-Öl. Aber in den letzten Jahrzehnten ist diese Spitzenquote rapide gefallen – mangels Angebots, geschweige denn aus legaler, nachhaltiger Quelle. Bekanntlich wurde der in Asien stark begehrte Baum nach Jahrhunderten langer Raubbau 1998 auf die Rote Liste gefährdeter Spezies gesetzt und mit Exportverboten versehen. Ausschließlich in Nordaustralien wird Sandelholz nachhaltig und großflächig in Mischwäldern kultiviert, die seit 2014 geerntet werden und den Weltmarkt mit rückverfolgbaren Sandelholz-Rohstoffen versehen, wenn noch in überschaubaren Mengen.